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Wie funktioniert die Farbtherapie?
Die Funktionsweise der Farblichttherapie zu erklären ist schwieriger als man auf den ersten Blick annehmen würde, denn Farbtherapie ist weit mehr als nur buntes Licht. Es gibt mittlerweile über 6.000 Studien, die sich mit Farblichttherapie beschäftigen, auch gibt es unzählige Literatur über Farblicht und mindestens ebensoviele Farbtherapie- Richtungen. Hier den Überblick zu behalten und auch noch die Funktionsweise herausfinden, ist alles andere als leicht. Aber Farblicht hat eine zentrale Eigenschaft, die beinahe immer übersehen wurde.
Was bisher selten erwähnt oder beschrieben worden ist, sind die Quanteneigenschaften von Farblicht. Aber genau so funktioniert die Farblichttherapie, weil Farblicht aus Lichtquanten, die auch Photonen genannt werden, besteht.
Diese Eigenschaften bestehen als Möglichkeiten, die sich erst realisieren müssen. Das ist ähnlich wie bei einem Würfel, nur dass es viel mehr Möglichkeiten gibt. Wirft man einen Würfel, so gibt es 6 verschiedene Möglichkeiten, dass sich eine Augenanzahl realisiert. Vor dem Wurf sind es also 6 verschiedene Werte, die beim Würfel oben stehen können. Während der Würfel geworfen wird, haben alle umliegenden Faktoren einen Einfluss auf das Ergebnis. Sobald der Würfel liegen bleibt, hat sich aber eine der 6 verschiedenen Möglichkeiten realisiert. Genau das geschieht mit der Wirkung von Farblicht. Neben direkten Wirkungen, also zum Beispiel die direkte Elektronenenergie von blauem Licht, das von dem Enzym Photolyase verwendet wird um Beschädigungen der DNA zu reparieren, gibt es noch weitere Wirkungen, die sich erst realisieren müssen. So können auch bisher rätselhafte Heilerfolge mit Farblicht erklärt werden.
Wichtig ist dabei auch der relative Überschuss einer spezifischen Farbe. Heute leben wir in einer recht bunten Welt voller Farblichtreize aber die Welt war im Prinzip schon immer bunt.
Nur können wir jetzt mithilfe von Geräten, die eher an Photonengeneratoren erinnern, verschiedene einzelne Farben auf Knopfdruck erzeugen.
Auch Kleidung kann einen direkten Einfluss auf die Wirkung von Farben haben. Alle lebenden Zellen strahlen winzige Mengen an Licht aus, das bemerkenswerterweise im Bereich des sichtbaren Lichtes liegt. Diese als Biophotonen bekannte Strahlung soll zur Zellkommunikation beitragen. Zellen senden und empfangen also Licht im Spektrum des sichtbaren Lichts. Das so von den Zellen abgestrahlte Licht trifft zwangsläufig auf die Struktur der getragenen Kleidung. Übrigens muss diese Kleidung nicht nur direkt auf der Haut getragen werden, denn die „Maschen“ der Kleidung sind so groß, dass diese wie weit geöffnete Tore für die Biophotonen sind und auch auf die darüber liegenden Schichten kommen können. Wenn nun das Licht auf die farbige Kleidung trifft, wird das Licht reflektiert und wieder zurück in Richtung der Zellen geworfen. Dort wirkt das so zurückgesendete Licht wie ein eigenständiger Farblichtreiz.
Welche Farbe hat welche Wirkung?
Diese Fragestellung ist ebenfalls nicht ganz einfach zu beantworten. Es gibt im Grunde nur 3-4 bestätigte verschiedene Farben mit einer spezifischen, vorhersagbaren Wirkung.
Diese gut erforschten Grundfarben sollen zunächst vorgestellt werden:
Rot wirkt zum Beispiel anregend, profilierend, inflammatorisch, es fördert die Erhöhung der Zellatmung und die ATP-Produktion. Auch eine Erhöhung der Kollagen-Produktion konnte im dermatologischen Bereich festgestellt werden. Diese Wirkungen wurden z.B. in folgenden Studien belegt:
Grün hat eine verbindende, analgetische, also schmerzlindernde Wirkung. Diese Wirkung wurde in dieser Studie beschrieben:
Blau hat eine kühlende, antiinflammatorische, antibakterielle und proliferationshemmende Wirkung, die sogar bis hin zum gezielten Zelluntergang führen kann, was z.B. in dieser Studie belegt wurde:
Alle anderen Farben (Magenta, Orange, Gelb, Türkis, Cyan, Violett, etc.) haben keine direkt vorhersehbare Wirkung, sondern wirken hauptsächlich über die Realisierung einer Quanteneigenschaft.
Nach heutigen Wissensstand verhalten sich aber die Farben zwischen den gut erforschten Farben „Rot, Grün und Blau“ sozusagen anteilig je nach dem Mischverhältnis. Die einzige Ausnahme bildet die Farbe „Magenta“. Als einzige bunte Farbe, die auch eine Komplementärfarbe mit fester Wellenlänge hat, besitzt Magenta keine eigene Wellenlänge. Es handelt sich dabei um keine Spektralfarbe. Diese Farbe kommt sozusagen nur als „Mischfarbe“ in der Natur vor. Nur durch das Mischen von zwei Anteilen Blau und einem Anteil Rot bekommt man die kräftige Farbe der Drachenfrucht. Auch viele Blüten strahlen in einem kräftigen Magenta. Es ist eine sehr „schöne“ Farbe, wie auch schon Johann Wolfgang von Geothe in seinem bekannten Farbenkreis bemerkte.
Auch Spektralfarben lassen sich aus den Farben Rot, Grün und Blau durch Mischung erzeugen. Wenn man also zum Beispiel die wissenschaftlich bestätigte Wirkung von Rot und Grün zu gleichen Teilen haben möchte, werden diese Farben zu gleichen Teilen gemischt. Als Mischfarbe wird die Farbe „Gelb“ erzeugt.
Welche Farbe wirkt heilend?
Im Grund können alle Farben heilend wirken. Jede Zelle benötigt unterschiedliche Farblichtinformationen, um intakt zu bleiben, bzw. um sich zu regenerieren, oder auch überschießende Reaktionen abzudämpfen. Die Natur ist sehr effizient, daher wird es auch einen Grund geben, weshalb intakte Zellen kohärentes Licht (sog. Biophotonen) im gesamten sichtbaren Spektrum erzeugen und absorbieren. Die Kunst der Farbtherapie besteht darin, die im Moment für genau diesen Organismus richtige Farbe zu finden.
Dies kann zum Beispiel in einer Farbtherapie Ausbildung (auch online) erlernt werden. Wichtig dabei ist, dass keine reinen Auflistungen postulierter Wirkungen zu den einzelnen Farben gelehrt werden. Denn das ist nach aktuellen Kenntnisstand so nicht möglich. Das ist für die maximal 3-4 wissenschaftlich gut erforschten Farben bedingt möglich, da hier aufgrund von zahlreicher Studien ein direkter Zusammenhang von Farblicht und Wirkung gefunden wurde. Alle weiteren beschriebenen heilenden Wirkungen, die sich häufig in der gängigen Farblichttherapie- bzw. Farbtherapie-Literatur finden, sind zwar nicht direkt falsch, aber es gibt keine Garantie, dass die Farben wie beschrieben wirken. Denn hier sollte immer die Individualität berücksichtigt werden. Wie erwähnt gibt es nur 3-4 Farben, die eine vorhersehbare, wissenschaftlich bestätigte Wirkung haben. Wer sich also im Rahmen einer Fortbildung für eine Farbtherapie-Ausbildung interessiert, sollte bei der Kurswahl darauf achten, dass keine allgemeingültigen Wirkungen im Lehrplan stehen, sondern dass hier eine individuelle Farbdiagnostik gelehrt wird. Dies ist ein wichtiger Qualitätshinweis zur Güte der angebotenen Farblicht-Kurse.
Welche Farbe nun also heilend wirkt, hängt stark von der individuellen Konstitution und des Körperprozesses, der Unterstützung benötigt ab. Farblicht kann nach wissenschaftlichen Studien zufolge hier sehr gut unterstützend und heilend eingesetzt werden.
Beispielsweise wird blaues Farblicht zur Behandlung von Neugeborenen –Gelbsucht, einer Stoffwechselstörung, bei der die Leber noch nicht das Bilirubin abbauen kann, verwendet. Durch die Energie des blauen Lichtes, welches auf die Hautoberfläche der betroffenen Neugeborenen gestrahlt wird, findet eine Umwandlung des wasserunlöslichen Bilirubins in wasserlösliche Bilirubinderivate statt, welche dann von der Leber abgebaut werden können.
Wie erwähnt hat auch Rot eine unterstützende Wirkung auf die Zellaktivität. Hier soll kurz die Phototherapie mit rotem Licht zur Steigerung der Sehfähigkeit näher betrachtet werden. Die Forschergruppe um Prof. Jeffery fand heraus, dass mit langwelligen roten Farblicht mit einer Wellenlänge von 670nm die Mitochondrien in der Netzhaut positiv beeinflusst werden können. Dadurch kann die Arbeit der Netzhaut wieder verbessert werden, was einen positiven Effekt auf das Kontrast-Sehen habe. Grundsätzlich soll eine wöchentliche Exposition von ca. 3 Minuten die Sehkraft bereits verbessern. Der Effekt tritt aber nur ab einem Alter von ca. 40 Jahren ein, da hier die natürliche Sehleistung unter der verminderten Aktivität der Mitochondrien der Netzhaut abnimmt.
Übrigens gilt das nicht nur für die Augen, sondern auch für alle Zellen, deren mitochondriale Aktivität eine Steigerung notwendig haben. Man muss aber genau darauf achten, welche Zellen man mit dieser Farbe bestrahlt, denn dadurch kann eine allgemeine Steigerung der Zellaktivität erreicht werden, auch dort, wo es eventuell nicht gewünscht ist. Gerade Zellen, deren Aktivität durch zellbiologische Prozesse in die Apoptose geführt werden sollen, können so eventuell wieder aktiviert werden. Daher wird dringend ein gewissenhafter und fundierter Umgang mit Farblicht empfohlen.
Grünes Farblicht hat eine schmerzlindernde Wirkung (siehe dazu die entsprechende Studie beim Kapitel „Welche Farbe hat welche Wirkung“). Dieser Effekt funktioniert laut der Studie offenbar über das optische System und bewirkt die Ausschüttung eines körpereigenen Opioids, denn der beobachtete schmerzlindernde Effekt verschwand bei der Gabe eines Opioid-Blockers. Der Effekt trat übrigens auch auf, wenn nur grünes Farblicht in die Augen kommen konnten (z.B. mit einer grünen Farblicht-Brille) und er verschwand, wenn grünes Farblicht aus dem Umgebungslicht herausgefiltert wurde.
Welche Farben sind gut für die Psyche?
Auch für diese Fragestellung gilt der Grundsatz, dass man eine pauschale Antwort leider nicht geben kann, denn gerade bei psychischen Beschwerden oder Problemen ist ja die „Steuerzentrale“ beeinträchtigt. Häufige Empfehlungen werden dadurch nicht relevanter, wenn Sie nur häufig wiedergegeben werden. Max Lüscher versuchte einen subjektiven Zusammenhang von Farben und Psyche herzustellen. Dies kann aber aufgrund der Quanteneigenschaften und der individuellen Konstitution nicht gelingen. Er hat zwar ein eigenes System aufgestellt, aber leider greift dies nicht in allen Fällen, insbesondere ist es bei psychischen Beschwerden oder Problemen eher sehr ungenau.
Man muss auch unterscheiden, bei welchen psychischen Beschwerden, Problemen oder Störungen Farblicht eingesetzt werden soll. Durch die unterschiedlichen Wirkungen können hier keine einzelnen Farben, die „gut für die Psyche“ sind, empfohlen werden.
Angststörungen benötigen eine andere Farbe wie Zwangsverhalten oder depressive Beschwerden. Dazu kommt, dass auch die individuelle Konstitution eine wichtige Rolle für die benötigte Farbe spielt. Deshalb können auch hier keine pauschalen Farbempfehlungen gegeben werden.
Es gibt zum Beispiel Spezialanwendungen, bei denen Farblicht eingesetzt wird, die an die Kinesiologie und bestimmte Meridianklopfverfahren angelehnt sind.
Diese Anwendungen nutzen bestimmte Farblicht-Aspekte und die Licht- Leitfähigkeit von bestimmten Körperstrukturen (z.B. Tubuline in den Nervenfasern und Faszien), um eine Lösung von elektrischen Potentialen im Bereich des Hypothalamus zu erreichen. Dieses Wissen kann aber nur in speziellen Farblichttherapie – Seminaren erlernt werden.
Gerade in der heutigen belastenden Zeit werden aber häufig stützende Farben benötigt.
Stützende Farben sind meist warme, erdige, natürliche Farbtöne. Die meisten psychischen Probleme unserer Zeit basieren auf Angst, Stress und Chaos. Daher vermitteln die beruhigenden und leicht fördernden Farben (z.B. Grün, Gelb, Orange – die Farben des Spätsommers, bzw. beginnender Herbst) ein Gefühl von Wärme, Geborgenheit und Verbundenheit. Ein Gefühl der „Erdung“ ist bei diesen psychischen Herausforderungen besonders wichtig. Wenn man sozusagen der gestressten, überreizten, überforderten Psyche etwas Gutes tun möchte, dann kann man in der Natur diese Farben suchen, zum Beispiel bei einem Spaziergang durch einen Wald, sich in den Farben kleiden oder sich mit einem Farblicht Stift bzw. Farbtherapiegerät mit diesen Farben bestrahlen.
Weitere Informationen über Farblicht erhalten Sie auch auf unserer Homepage: www.naturavitale.de